Die Evangelisch - Lutherische Kirchengemeinde Schulensee und die Thomaskirche auf dem Kirchenberg
Die Thomaskirche
Die Thomaskirche in Schulensee liegt im Eidertal südlich von Kiel und wurde am 13. Dezember 1959 eingeweiht. Auf einer Anhöhe ragt sie wie eine Arche aus der hügeligen Landschaft hervor. Der Baumeister Otto Andersen wollte ein für seine Zeit modernes Bauwerk schaffen.
Es gibt in der ganzen Kirche keine spitzen Winkel, nur ein rechter Winkel ist an der Westseite zu finden. Der Grundriss des Gotteshauses ist aus einer Rhombusform entwickelt worden.
Im Innenraum sind besonders hervorzuheben die Glasfenster, die von Siegfried Assmann gestaltet worden sind. An der Nordwestseite, wenn man in den Kirchenraum eintritt, sind die sieben Schöpfungstage in den Fensterbildern dargestellt. Im Altarbereich nach Süden zu ist in einem großem Fensterbild die Pfingstgeschichte dargestellt.
Ebenfalls nach Süden sind die kleinen Fenster ausgerichtet, die wie Bullaugen eines Schiffes gestaltet sind und nur wenig Licht in den Gottesdienstraum hereinlassen.
Die Kanzel, der Taufstein und der Altar sind aus Muschelkalk gearbeitet. Auf der Südseite steht die Taufe umgeben von einem Lichterkranz, der die Gemeinde zum Gebet einlädt.
Das Kruzifix über dem Altar ist von Siegfried Assmann geschaffen worden. Die Christus-gestalt trägt weder Dornenkronen noch andere Zeichen des Leidens. Vielmehr hat er den Tod schon überwunden und kommt der Gemeinde segnend vom Kreuz her entgegen.
In der Sakristei, die nach Süden ausgerichtet ist, ist eine weiteres Fenster mit der Begegnung zwischen Jesus, dem Auferstandenen, und Thomas zu sehen. Dieses Bild wird in der dunklen Jahreszeit von innen angeleuchtet und so ist der Namenspatron der Kirche nach außen sichtbar.
Die Firma Kleuker hat die mechanische Schleifladenorgel gebaut mit 22 Registern. Was damals als hochmodern galt – der Einsatz von Kunststoff – erweist sich heute als Problem.
In 2021 wird eine grundlegende Orgelsanierung durchgeführt. Die Reinigung und Austausch der porösen Teile ist unvermeidlich. Hinzukommt eine Klangverbesserung der Orgel.
Geschichte der Kirchengemeinde
Die Kirchengemeinde Schulensee ist eine relativ junge Gemeinde und aus der Kirchengemeinde Flintbek entstanden. Sie umfasst die kommunale Gemeinde Molfsee mit den Ortsteilen Schulensee, Rammsee und Molfsee sowie Mielkendorf.
Der Bau der Thomaskirche war nötig geworden, als nach dem Krieg die Bevölkerungszahl in diesem Gebiet kontinuierlich wuchs. Einerseits durch die vielen Flüchtlinge, die sich besonders in Mielkendorf niederließen. Andererseits durch die Neubaugebiete, die besonders im Ortsteil Rammsee in den 60er Jahren entstanden.
1958 wurde mit dem Bau der Kirche begonnen, 1959 wurde eine zweite Pfarrstelle der Kirchengemeinde Flintbek in Schulensee errichtet, 1960 war das Pastorat und 1963 das Gemeindehaus fertig. 1967 war die Trennung von der Kirchengemeinde Flintbek und die Kirchengemeinde Schulensee wurde selbstständig. 1969 wurde der Friedhof „Am Osterfeld“ eingeweiht, 1990 der Anbau an das Gemeindehaus fertiggestellt.
Kirchengemeinde heute
Die Kirchengemeinde Schulensee umfasst heute knapp 2500 Gemeindemitglieder in einem Wohngebiet, das mehr als 6000 Einwohner hat. Die Gemeinde hat eine Pfarrstelle, eine hauptamtliche Stelle für Kirchenmusik, eine Diakonin (50%), eine -Sekretärin (50%) und einen Küster.
An das Gemeindehaus wurde in den 70er Jahren ein Kindergarten für zwei Gruppen angebaut, in dem 4 Mitarbeiterinnen tätig sind. Der Kirchenvorstand umfasst 12 Mitglieder. Hinzu kommen weitere ehrenamtliche Mitarbeiter im Kreativkreis, bei der Kinderkirchen, zur Kinderbibelwoche, in der Jugendarbeit, im Frauenkreis und in den Kindergruppen.
Ein wichtiger Schwerpunkt der Gemeindearbeit ist die Kirchenmusik, sie hat über den Rahmen der Gemeinde hinaus großes Ansehen. Die Kirchenmusikerin spielt nicht nur am Sonntag im Gottesdienst und in der Woche die Amtshandlungen in der Thomaskirche, sie hat eine rege Chorarbeit aufgebaut. Der Thomaschor umfasst mehr als 50 Mitglieder. Im Jahr gibt es mehrere Konzerte, bei denen der Chor mitwirkt. Ebenso begleitet der Thomaschor die Gottesdienste. Hinzukommen mehrere Kinderchöre und ein Jugendchor. Die Konzerte gerade der Kinderchöre sind sehr beliebt, weiterhin wirken sie bei der Gestaltung der Gottesdienste für Groß und Klein mit. Die Kirchenchorarbeit dient dem Gemeindeaufbau. Die Arbeit der Kirchenmusikerin wird durch einen Förderkreis für Musik an der Thomaskirche unterstützt. Dank der finanziellen Unterstützung durch den Förderkreis finden regelmäßig Konzerte in der Thomaskirche, bei denen Künstler aus ganz Deutschland und Europa auftreten. Auch ermöglicht der Förderkreis die 1-2 großen Konzerte mit Orchester, Solisten und Thomaschor.
Die vielen Kinder und deren Familien bestimmen die Gemeindearbeit: Kindergartenandachten und -feste, Kinderkirche, Kinderbibelwoche, Gottesdienste für Groß und Klein, eine Gruppe für Familien. Besonders die Kinderbibelwoche ist der Höhepunkt des Jahres. Sie zieht nicht nur Kinder an – die Teilnehmerzahl musste auf 150 Kinder beschränkt werden-, sondern ebenso viele Helfer und Helferinnen in allen Altersklassen, die die Gruppen leiten, für das Essen sorgen, die Technik versorgen, bei Auf- und Abbau helfen, bei den Andachten mithelfen etc. Die Diakonin der Gemeinde begleitet die Vor- und Nachbereitung dieses Events über ein halbes Jahr und hält die Fäden zusammen.
Nicht wegzudenken aus dem Gemeindeleben sind die Pfadfindergruppen, die an den Wochentagen im Gemeindehaus und auf dem Gelände ihre Gruppenstunden abhalten.